Viren scheinbar von meinem Mailkonto/Mailserver vesendet?

Viren scheinbar von meinem Mailkonto/Mailserver vesendet?

Sie werden da mit einem alten und immer noch sehr lästigen Problem konfrontiert.

Es gibt leider immer noch viele Virenscanner, die von Haus aus völlig falsch konfiguriert sind. Diese reagieren auf jede Wurmmail (Virusmail) automatisch mit einer Antwort-Mail, z.B. "Sie haben uns einen Virus geschickt", wenn auch meist anders formuliert.

Diese Funktion jener Virenscanner ist völliger Blödsinn, weil:

1. Praktisch jeder heute im Umlauf befindliche Mail-Wurm fälscht die Absender-Adresse. Das bedeutet, dass der Wurm nicht von der Person abgeschickt wurde, die in der Mail im «From:» bzw. «Von:» steht. Und die Mailadressen holt der Wurm sich aus dem Adressbuch des Mailprogramms, meistens OUTLOOK. Vermutlich war es ein völlig anderer Computer, der mit dem Virus infiziert ist.

Viele Computerviren durchsuchen nämlich die Mailprogramme nach sämtlichen Adressen im (Outlook-)Adressbuch, um ihre Virenmails dann mit realen oder zufällig zusammengesetzen Absendern und Empfängern zu versenden. (TIPP: Besser, Sie setzen künftig ein weniger bekanntes Emailprogramm ein - siehe Rubrik Softwaretipps)

In Ihrem Fall ist der Virus wohl bei einer Person auf dem Rechner, welche beide Adressen im E-Mailprogramm gespeichert hat. Dabei muss die E-Mailadresse nicht mal im Adressbuch selbst enthalten sein, es reicht ein E-Mail mit mehreren Empfängern, von denen einer Ihre Emailadresse enthielt. Schon hat der Virus Ihre Adresse in seiner Liste.

Darum macht es keinen Sinn, an diese Adresse eine Antwort zurückzumailen. Der Wurm kam ja gar nicht von einer realen Person!

2. Es ist Fakt, dass genau diese automatischen "Virenwarnungen an den Absender" den Mailverkehr noch zusätzlich belasten - als ob wir alle nicht schon genug mit Spam und den eigentlichen Virenmails zu tun hätten.

Woher der Wurm wirklich kam, findet man nur heraus, wenn man sich den Header (die Kopfzeilen) der Wurm-EMail vornimmt.

Dort findet sich die IP-Adresse des Absenders. Anhand dieser IP-Adresse kann der Provider des Wurm-Versenders ausfindig gemacht werden. Der Abuse-Support Desk(abuse@providerdomain) jenes Providers könnte anhand der kompletten Headerdaten den Inhaber des befallenen Rechners finden und persönlich benachrichtigen. (Wenn er Zeit und Lust dazu hat. Diese Bitte ist in der Praxis jedoch fast unzumutbar, es sei denn, gerichtlich angefordert)

FAZIT:
Ignorieren Sie die automatischen Warnungen, die Ihnen da zugestellt werden. Falls derselbe Mailserver Ihnen mehrmals solche ungerechtfertigten Virenbenachrichtigungen schickt, klären Sie den zuständigen Postmaster auf. Am besten mit ein paar freundlichen Worten und Fakten über die heutige Wurm-Realtität. Verlinken Sie diesen Tipp in Ihrer eigenen Webseite. Erzählen Sie Ihren Freunden von diesem Problem. Viel mehr können Sie dagegen nicht tun. Wir leider auch nicht.